Bundesfreiwilligentreffen Berlin 2014
Vier Tage dauerte das Treffen von Bundesfreiweilligen im Dienste ihres Musikvereins aus ganz Deutschland. So war denn auch ein buntes Sprachen- und Dialektegemisch zu hören, angefangen vom tiefesten Baden-Württemberg bis zum nördlichen Brandenburg. Ziel dieses Seminars war unter anderem der Gedankenaustausch mit Freiwilligen und vor allem Gespräche mit zwei Bundestagsabgeordneten, die sich in ihren Ausschüssen mit den Themen des Ehrenamtes befassen. Hierzu belegten wir einen imposanten Sitzungssaal im Paul-Löbe-Abgeordetenhaus, direkt neben dem Reichstag, ausgestattet mit modernster Kommunikationstechnik.
Für die SPD standen Svenja Stadler aus Oldenburg
und für die CSU Paul Lehrieder aus Würzburg zur Verfügung. Besonders letzterer zeichnete sich durch Fachkenntnis aus, war er doch früher selbst aktiver Musiker und ist heute noch Mitglied im MV Gaukönigshofen. In vorangegangener intensiver Seminarbeit wurden die Fragen an die MdB`s erarbeitet. Schnell stellt sich heraus, dass die Probleme innerhalb der Musikvereine ähnlich, wenn auch landespypisch unterschiedlich, gewichtet sind. In Brandenburg, Sachsen oder Sachsen-Anhalt sind nun mal die Strukturen der Vereine anders als in Baden-Württemberg und Bayern. Ich konnte als Sprecher meiner Gruppe das Thema „Anerkennung des Ehrenamtes durch Gesellschaft und Politik“ darlegen. Ein Stichwort hierzu ist z.B. die teils ausufernde Bürokratie, die vielen die Annahme eines Ehrenamtes im Verein vergällt. Hier ist die Politik gefragt, zum einen den Wert des Ehrenamtes durch geeignete Maßnahmen in der Öffentlichkeit hervorzuheben, zum anderen aber auch finanzielle Anreize über den Bundesfreiwilligendienst zu schaffen (z.B. durch Überarbeitung der „Zielgruppen“) und vereinfachte Handhabung bei Hinzuverdienstgrenzen. Warten wir mal ab, ob sich hier etwas tun wird…
Ein attraktives Rahmenprogramm rundete das Treffen ab: wir konnten an einer Bundestagssitzung im Plenarsaal teilnehmen und Ministerin Andrea Nahles bei ihren Vorträgen, nebst den Gegenreden der Opposition lauschen. Ein anschließender Besuch der imposanten Reichstagskuppel war für viele ein absoluter Höhepunkt. Der Blick über Berlin ist grandios, die Technik nicht minder.
Heinrich Zille empfing uns dann am Abend „persönlich“ und gab humovoll-nachdenklich, in reinstem Berlinerisch Einblicke in sein „Milljöh“ um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Anschließend gab es noch einen Bummel durch das nächtliche Berlin.
Im „Camäleon-Theater“ in den berühmten Hackeschen Höfen sorgte am nächsten Tag eine kanadische Varieté-Truppe für atemlose Spannung. Zum Abschluß der vom BFD-Team Nadine Berlt und Jule Fennel super organisierten Tagung gab es punktgenau einen strahlend blauen Himmel bei einer Spreefahrt durch das alte und neue Berlin.
14.04.2014
Text und Fotos Klaus Fecher